10. Dietkircher Literaturabend
Vorgestellte Bücher

 

Diego Galdino |  Der erste Kaffee am Morgen

Massimo ist Besitzer einer kleinen Bar im Herzen Romsund war noch nie im Leben richtig verliebt. JedenMorgen schlendert er durch die noch schlafende Stadt,freut sich auf seinen ersten Kaffee und auf die Stammkunden, dienach und nach eintrudeln. Zufrieden mit seinem Leben, findetMassimo, dass es ihm eigentlich auch allein recht gut geht. Dasalles ändert sich schlagartig, als eines Tages die junge FranzösinGeneviève die Bar betritt. Der Barista ist fasziniert von derschönen Fremden, kann sich ihr aber nicht verständlich machen,was zur Folge hat, dass sie keine fünf Minuten später den Inhalteiner Zuckerdose auf den Tresen kippt, ihm die Tür vor der Nasezuschlägt und ihn mit heftig pochendem Herzen zurücklässt.Doch die Frau mit den grünen Augen wird bald in die Bar Tiberizurückkehren: Denn sie hat ein Geheimnis, das sie genau andiesen Ort bindet und von dem Massimo nichts ahnt. Vergeblichversucht der verliebte Barista ihr mit den Mitteln den Hof zumachen, die er am besten beherrscht: mit Espresso, Cappuccinound langen Spaziergängen durch das nächtliche Rom. Trotz allerGeheimnisse und des unglücklichen Umstands, dass die Angebetetenur Rosentee mag, gibt Massimo die Hoffnung nicht auf,irgendwann den ersten Kaffee des Morgens mit dieser Frau zutrinken. Und zwar jeden Morgen.               

Eliot Pattison |  Der tibetische Agent

Shan und der tote DeutscheShan, der Ermittler im tibetischen Hochland, kehrt zurück. Vier rätselhafte Morde und eine Verschwörung, die nicht nur das Leben der Tibeter bedroht.Mit seinem Freund, den Lama Lokesh hilft Shan einem Mönch eine Gebetsstätte, die von Chinesen zerstört wurde, wieder aufzubauen. Doch plötzlich ergreift der Mönch eine Pistole - und erschießt sich. Selbst der gelassene Lokesh ist entsetzt. Shan versucht herauszufinden, warum der Mönch sich getötet haben könnte. Und er stößt auf drei weitere Tote: eine tibetische Nonne, einen Chinesen und einen dritten, den er später als deutschen Filmemacher identifiziert. Doch wie hängen diese Morde zusammen? Kann tatsächlich ein Mönch der Mörder sein? Shan begreift, nur die Freundin des Filmachers kann Auskunft geben, doch sie ist irgndwo im Hochland verschwunden.               

Graeme Simsion | Das Rosie-Projekt 

Don Tillmann arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Genetik. Durch das Asperger-Syndrom ist er einerseits sehr intelligent, andererseits sozial gehemmt. Sein Leben wird von festen Regeln bestimmt. Und so erstellt Don auch einen Test, um die ideale Ehefrau für sich zu finden. Da schickt sein Freund Gene Rosie zu ihm. Die unkonventionelle Kellnerin entspricht in keinster Weise Dons Vorstellungen. Trotzdem hilft er ihr bei der Suche nach ihrem leiblichen Vater. Dabei merkt Don mehr und mehr, wie sehr er die Zeit mit Rosie genießt. Langsam entdeckt er seine eigenen Stärken und verliert die Angst vor großen Gefühlen. - Weltweit sorgte das Rosie-Projekt mit seinem ungewöhnlichen Weg zur Liebe für Aufsehen. Die mit viel Humor aus der Ich-Perspektive erzählte Geschichte ist einfach und trotzdem originell. Die Protagonisten sind so ungewöhnlich wie sympathisch. Ein herzerwärmender Liebesroman.    

Francois Garde |  Was mit dem weißen Wilden geschah
1843 wird der junge Matrose Narcisse Pelletier von seinem Kapitän versehentlich an der australischen Ostküste zurückgelassen. Als man ihn nach siebzehn Jahren zufällig wiederfindet, lebt er inmitten eines Stamms von Jägern und Sammlern: Er ist nackt und tätowiert, spricht nur noch deren Sprache, hat seinen Namen vergessen. Was ist geschehen?Dieses Rätsel versucht der Entdecker Octave de Vallombrun zu ergründen und glaubt sich der Lösung schon ganz nah, als ihm der "weiße Wilde" in gebrochenem Französisch antwortet. Er bringt seinen verunglückten Landsmann nach Paris und macht es sich zur Aufgabe, ihn in sein altes Leben, zu seiner Familie zurückzuführen. Doch Narcisse Pelletier öffnet sich dem selbsternannten Retter nur widerwillig: Reden, so sagt er, ist wie Sterben. Packend und elegant, frei nach einer wahren Geschichte, vergleichbar mit Bruce Chatwins "Traumpfade", erzählt François Garde in seinem vielfach ausgezeichneten Debütroman von einem, der die sogenannte Zivilisation über alles stellt, und von einem, dessen Leben dreigeteilt wurde in ein Vorher, Während und Danach.

 

Franziska Moll |  Was ich dich träumen lasse

Ich hätte nichts dagegen, immer mit dir alleine zu sein.Wir würden uns auf die Nerven gehen. Stell dir vor, du wärst die einzige, der ich Witze erzählen könnte. Du würdest sie alle abkriegen.Das wäre mir egal. Wenn nur wir auf der Welt wären, wäre alles einfacher. Überschaubarer. Du reichst mir. Elena hat ihr Glück gefunden mit Rico. Doch ein schwerer Autounfall reißt Rico aus Elenas Leben in die Tiefen eines Komas. Tag für Tag zeigt Elena ihm nun, was das Leben für ihn bereithält, und wofür es sich lohnt, zurückzukommen: für ihre Liebe.Elena ist bis in die Tiefe ihrer Seele erschüttert. Ein Leben ohne Rico ist für sie nicht denkbar, nicht fühlbar. Wie kann sie Rico in der Schwärze seines Komas helfen? Dann findet sie auf seinem Computer eine Liste: die Top Ten der Dinge, die Rico vor seinem Tod noch erleben und tun wollte. Elena fasst einen Entschluss: Solange Rico nicht selbst sein Leben leben kann, wird sie seine Top Ten abarbeiten und ihm jeden Tag von ihren Erfahrungen berichten.Ihr zur Seite steht ganz unerwartet ein hartgesottener junger Krankenpfleger, der für jede Gelegenheit den unpassendsten Spruch parat hat. Seine Freundschaft hilft Elena, Rico nah zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie weiß, es lohnt sich, bis zum Ende zu kämpfen.

Anthony McCarten |  Funny Girl

Junge Londonerin zu ihren kurdischen Eltern: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Ich werde Stand-up Comedian. Die gute: Ich trage ab heute Burka allerdings nur auf der Bühne." Eine hochexplosive multikulturelle Gesellschaftskomödie, so berührend und packend wie Englischer Harem .

Neues Jahr - Neue Bücher


ab Mittwoch, 8. Januar 2014 zur Ausleihe bereit


Henning Mankell: Mord im Herbst. Ein Fall für Kurt Wallander

Roman

“Nachschlag” für Wallander-Fans: eine hierzulande bislang unveröffentlichte Geschichte um den Kommissar.

Ystad im Herbst 2002 (also zeitlich vor dem zuletzt erschienenen Band “Der Feind im Schatten” angesiedelt, s. BP/mp 10/645): Kurt Wallander bekommt von einem Bekannten ein Haus zum Kauf angeboten. Doch statt der ersehnten Ruhe auf dem Land findet er bei der Besichtigung im Garten eine Leiche, die dort seit Jahrzehnten vergraben liegt. - “Nett und unerwartet, doch noch einmal etwas über Wallander zu lesen.” So könnte man die typische Erwartungshaltung vor der Lektüre des kleinen Bandes beschreiben. Hier bietet sich noch einmal (nun wohl zum tatsächlich letzten Mal?) komprimiert auf engem Raum alles, was die Fans an der Reihe schätzen. Als besonderer Leckerbissen ist noch ein längeres Nachwort Mankells angefügt, in dem er seine persönliche Geschichte mit dem Charakter Wallander erzählt. Ein sehr gelungener Abschluss. Überall empfohlen, wo Wallander-Krimis Anklang finden. (Thomas Oberholthaus, Borromäusverein)

Khaled Hosseini: Traumsammler

Roman

Die Lebenswege zweier Geschwister, die das Schicksal getrennt hat.

Wieder entführt der Bestsellerautor Khaled Hosseini (“Drachenläufer”) seine Leser zunächst in ein abgelegenes Bergdorf Afghanistans, wo zwei Geschwister, der zehnjährige Abdullah und seine dreijährige Schwester Pari, nach dem Tod ihrer Mutter sich gegenseitig Stütze sind und versuchen, das Leben zu meistern.

Jonas Jonasson: Die Analphabetin, die rechnen konnte

Roman

Verrückte Verwicklungen um eine junge, intelligente Frau aus den Townships Südafrikas. Sympathisch skurril knüpft dieses Buch an den Erfolg seines Vorgängers “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand” (BP7mp 11/896) an. Auch wenn einige beklagen, dass sich das Schema langsam abnutzt, so zeigt sich Jonasson mit seinem Einfallsreichtum und seiner Art, mit dem Weltgeschehen zu spielen, auch diesmal als Meister der Unterhaltungsliteratur.

Winnewisser, Sylvia

Die echte toskanische Landhausküche

So vielfältig wie die toskanische Landschaft sind auch die Zutaten, die köstliche Gerichte wie Crostini, Salsicce, Risotto di mare oder Bistecca alla fiorentina so unverwechselbar machen. Hier finden sich die Geheimnisse der toskanischen Landhausküche und lassen den letzten Urlaub wieder lebendig werden.

 

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Neuerwerbungen 2013

Dora Heldt: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Roman

 

Walter hat gewonnen - eine exklusive Reise für wohlsituierte Senioren an die Schlei. Kurzerhand nimmt er seinen Schwager Heinz mit. Nach einigen Schwierigkeiten wie einem geplatzten Reifen schon auf der Hinfahrt, freunden sich die beiden mit Josefine an, die ihre Nichte Johanna mitgeschleppt hat, um sie von ihrem Liebeskummer zu befreien. Doch die meisten anderen Mitreisenden sind eher merkwürdig als sympathisch und auch sonst scheint einiges faul zu sein. Während Walter alle Mängel und Zuzahlungen akribisch notiert, wittert Heinz eine Verschwörung der Mafia. - Dora Heldts Bücher begeistern durch ihre sympathischen Charaktere mit liebenswerten Macken, die sich immer wieder in amüsante Schwierigkeiten verwickeln. Bis schließlich alle Fäden zusammenlaufen und alles ein gutes Ende nimmt.

Taiye Selasi: Diese Dinge geschehen nicht einfach so

Ein vielschichtiger “kosmopolitischer Familienroman”, in dem westliche und afrikanische Wertvorstellungen in ganz eigener Weise verschmelzen.

 

Es gibt zwei markante Einschnitte im Leben von Fola und Kwaku und ihrer Familie. Zum einen wird Kwaku, ein exzellenter ghanaischer Arzt, am Bostoner Krankenhaus aus Opportunitätsgründen wegen eines angeblichen Kunstfehlers entlassen. Selbst seine hervorragende Qualifikation kann den “Makel” seiner afrikanischen Herkunft nicht kompensieren. Als es ihm nicht mehr gelingt, diese Schmach vor seinem Sohn geheim zu halten, verlässt er aus Scham seine Familie, die in der Folge beinahe auseinanderbricht, vor allem auch, weil seine Frau Fola die eigentlichen Beweggründe ihres Mannes nicht kennt. Die vier Kinder wachsen in den nun folgenden Jahren vaterlos heran, leiden unter dem Trauma einer zerbrochenen Familie und womöglich noch mehr am Trauma ihrer prekären Identität. Denn es wird immer wieder deutlich, wie schwer ihnen Integration - ohne ihre Wurzeln verleugnen zu müssen - gemacht wird. Fluchtpunkt, auf den das Geschehen zuläuft: der überraschende und letztlich selbst verantwortete Tod des Vaters nach 15 Jahren. Nun trifft sich die in alle Welt zerstreute Familie aus Anlass seiner Beerdigung in Ghana. Erst jetzt treten bisher verborgene Hintergründe und Zusammenhänge zutage, erst jetzt kann die gegenseitige Entfremdung, unter der alle gelitten hatten, überwunden werden und gegenseitige Liebe und Zuneigung können sich erneut entfalten.

Jean-Luc Bannalec: Bretonische Brandung

Kommissar Dupins zweiter Fall

Kriminalroman

 

Drei Ertrunkene, in deren Blut sich reichlich Beruhigungsmittel finden, stellen Commissaire Dupin in seinem zweiten Fall vor ein kniffeliges Rätsel.

Drei Leichen sind in den Glenans, einer kleinen Inselgruppe vor der bretonischen Küste, angespült worden. Da gerade in dieser zauberhaften Inselwelt immer viele Taucher, Segler und andere Wassersportler unterwegs sind und am Tag vorher ein Sturm tobte, tippt man auf Schiffbruch. Die Blutanalyse ergibt jedoch bei zwei der Leichen eine große Menge Beruhigungsmittel, und von nun an ist klar, dass es sich um einen sehr raffinierten Mord handelt. Die eigenwilligen Ermittlungen des Commissaire Dupin beginnen. - Bannalec erzählt unterhaltsam und mit viel Situationskomik von den Menschen an der bretonischen Küste, die sehr bodenständig und selbstbewusst sind und einen Zugereisten wie den Kommissar auch nach Jahren noch als Außenseiter betrachten, ihn aber ungeachtet seiner kauzigen Art mit Wohlwollen behandeln. Sehr schön gelungen sind dem Autor darüber hinaus die vielen stimmungsvollen Naturbetrachtungen des Archipels, die sich farbig und intensiv vor dem inneren Auge des Lesers immer wieder neu entfalten.

Donna Leon: Tierische Profite

Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall.

Kriminalroman

 

Ein toter Mann, der von niemandem vermisst wird, weder von den Venezianern noch von Touristen. Und ein teurer Lederschuh am Fuß dieser Leiche. Brunetti muss all seine Menschenkenntnis aufbieten und sein ganzes Kombinationstalent, um diesen Fall zu lösen, der ihn bis aufs Festland nach Mestre führt. Donna Leon, geb. 1942, verließ mit 23 Jahren New Jersey, um in Perugia und Siena weiterzustudieren. Seit 1965 lebt sie ständig im Ausland, arbeitet als Reiseleiterin in Rom, als Werbetexterin in London, an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und Saudi-Arabien. Seit 1981 lebt und arbeitet sie in Venedig. Werner Schmitz wurde 2011 mit dem “Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis” ausgezeichnet. Er wurde für seine Übersetzungen zeitgenössischer amerikanischer Literatur, insbesondere für seine Übertragung der Romane Paul Austers geehrt.

Gisa Klönne: Das Lied der Stare nach dem Frost

Roman

Ein ost-westdeutscher Familienroman in einem Zeitrahmen vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart.

 

Die Barpianistin Ricarda, genannt Rixa, Unterhaltungsmusikerin auf Kreuzfahrtschiffen - zur Konzertpianistin hat es nicht gereicht - bricht Hals über Kopf ihr derzeitiges Engagement ab, als sie vom Unfalltod ihrer Mutter in Mecklenburg erfährt. Sie kehrt nach Deutschland zurück und erkundigt sich bei den Behörden nach Einzelheiten über den Autounfall. Es zeigen sich Ähnlichkeiten zum tödlichen Unfallhergang, bei dem vor Jahren ihr Bruder Ivo verunglückte. Rixa fragt sich, ob ihre Mutter Selbstmord begangen hat, ist sie doch durch den frühen Tod ihres Lieblingssohnes dauerhaft bedrückt gewesen. Rixa zieht in das ehemalige Pfarrhaus in Mecklenburg, das früher die Großeltern, ein Pfarrerehepaar, bewohnt hatten und in dem sich die Mutter in letzter Zeit gelegentlich aufhielt. Erinnerungen kommen hoch. Sie sucht das Gespräch mit Onkeln und Tanten und anderen Verwandten und stößt dabei auf eine Tante Amalie, über die aber niemand reden will. Es wird ein großes Geheimnis daraus gemacht, was aus ihr geworden sei. Immer wieder wird sie mit dem Hinweis auf die Wirren des Kriegsendes und das Chaos bei Flucht und Vertreibung abgespeist. Rixa bleibt hartnäckig und durchdringt so ganz allmählich die Mauer des Schweigens ihrer Verwandtschaft. - Das ist eine interessante Lektüre, sprachlich eingehend und stimmungsvoll, prägnant ohne Längen. Erzählt wird in zwei Zeitebenen; die Großeltern Elise und Theodor schildern abwechselnd ihr Leben; Rixa erzählt vom Heute. Das liest sich spannend wie ein Krimi, es ist aber keiner. Es geht um Befindlichkeiten zwischen Ost- und Westdeutschen und um die urdeutsche Frage des 20. Jahrhunderts, was die Großeltern, die Eltern, während der Nazizeit, der DDR-Diktatur, gemacht haben.

 

Doris Knecht: Besser | Roman

Moderner, kurzweiliger Roman über das Leben einer Wiener Künstlerin.

 

Eric Berg: Das Nebelhaus | Kriminalroman

Eine Journalistin spürt einem rätselhaften Amoklauf auf Hiddensee nach.

 

Ursula Poznanski: Blinde Vögel | Thriller

Zwei Tote auf einem Salzburger Campingplatz und die einzige Verbindung, die das Ermittlerteam Kaspary/Wenninger finden, ist eine Lyrik-Gruppe auf Facebook.

 

Lucinda Riley: Der Lavendelgarten | Roman

Ein Herrenhaus in der Provence, eine adelige Familie und eine schicksalhafte Liebe in dunklen Zeiten.

 

Astrid Ruppert: Ziemlich beste Freundinnen | Roman

Zwei grundverschiedene Frauen - eine karriereorientierte Herzchirurgin und eine chaotische Alleinerziehende - auf dem Weg in eine wunderbare Freundschaft.

 

Kristin Harmel: Solange am Himmel Sterne stehen | Roman

Hope deckt das lang gehütete Familiengeheimnis ihrer Großmutter auf und findet dabei eine neue Liebe.

 

Tania Carver: Stirb, mein Prinz | Thriller

Ihr dritter Fall führt Profilerin Marina Esposito und Detective Inspector Phil Brennan in die Vergangenheit und in machthungrige Kreise.

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Buchempfehlungen vom Literaturabend

am 3. März 2013



Erin Morgenstern: Der Nachtzirkus

Zwei mächtige Magier treffen sich 1884, um ihre Kräfte zu messen. Doch anstatt sich direkt zu duellieren, beschließen sie, zwei Schüler großzuziehen, um sie eines Tages gegeneinander antreten zu lassen. Bühne für dieses Spielchen ist ein mysteriöser Wanderzirkus, der nur nachts seine Pforten öffnet und in dem allerhand Zauberhaftes und Magisches die Zuschauer in seinen Bann zieht. 

 

Gregoire Delacourt: Alle meine Wünsche

Jocelyne liebt ihr kleines Leben, liebt sogar ihren ungehobelten Mann - bis durch einen riesigen Lottogewinn alles aus den Fugen gerät.

 

Anne Tyler: Abschied für Anfänger

Als der 30-jährige Aaron überraschend seine Frau durch einen Unfall verliert, bricht eine Welt für ihn zusammen. Schon immer ein Eigenbrötler zieht er sich nun noch mehr zurück. Zum Teil so weit, dass er glaubt, seine Frau wiederzusehen. Aaron stürzt sich in seine Arbeit als Lektor im Ratgeberverlag seiner Familie.

 

Robert Seethaler: Der Trafikant

Das Schicksal eines unbedarften österreichischen Bauerburschen, der den Widerstand gegen Hitler und seine willigen Helfer mit dem Leben bezahlt.

 

Hansjörg Schertenleib: Wald aus Glas

Zwei Frauen machen sich unabhängig voneinander auf die Reise “nach Hause”.

 

John Lanchester: Kapital

Fesselnd erzählter kapitalismuskritischer Zeit- und Gesellschaftsroman über das Leben in London zu Beginn der Finanzkrise 2008.

 

Anne Gesthuysen: Wir sind doch Schwestern

Spannende Familiengeschichte vom Niederrhein quer durch das 20. Jahrhundert.



Sadie Jones: Der ungeladene Gast

Eine stürmische Nacht, ein rauschendes Fest und ein Geheimnis, das nie hätte ans Tageslicht gelangen dürfen. Es beginnt an einem schönen Frühlingsabend im Jahr 1912.

 

Rose Tremain: Adieu, Sir Merivel

Historienroman um Robert Merivel, Sohn eines Handschuhmachers, der als “Hundearzt”, Hofnarr und Scheinehemann einer Mätresse die Gunst des englischen Königs erringt, der ihn mit einem Adelsdiplom und einem Landsitz beschenkt. Als er dessen Gnade verliert, reist er nach Frankreich.

 

Alle Bücher stehen in der Bücherei zur Ausleihe bereit!

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Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson: Später Frost | Kriminalroman

Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss. 

Die junge Deutsch-Schwedin Stina Forss verlässt Freund und Berlin und tritt eine Stelle in Växjö an, im schwedischen Småland. Kaum hat sie ihre neue Chefin, die gerade frisch beförderte Ingrid Nyström, kennengelernt, wird der greise Engländer Balthasar Frost grausam verätzt und verstümmelt in seinem Gewächshaus aufgefunden. Wer tötet einen hochbetagten Insektenforscher? Und warum? Als die besonnene und erfahrene Nyström und ihre impulsive junge Kollegin die Ermittlungen aufnehmen, ahnen sie nicht, wie weit diese sie führen werden: tief hinein in die bewegte schwedische Geschichte, in die höchsten Stockholmer Kreise und Forss sogar bis nach Jerusalem. Die beiden Frauen erkennen, dass in ihrer Heimat nichts so ist, wie es scheint und dass der Fall mehr mit ihnen zu tun hat, als ihnen lieb ist.

Zwei ungewöhnliche Kommissarinnen, eigenwillige Kollegen, eine vom langen Winter gezeichnete Provinzstadt und ein hochspannender, psychologisch komplexer und gesellschaftlich brisanter Fall: Der erste Kriminalroman des deutsch-schwedischen Autorenpaars ist ein großer Wurf.

(Verlagsinformation)

Jean-Luc Bannalec: Bretonische Verhältnisse | Kriminalroman

Kommissar Dupin muss an der bretonischen Südküste eine mysteriöse Mordserie aufklären.

Eigentlich ist das malerische Pont-Aven an der bretonischen Südküste bekannt als Künstlerdorf. Doch dann wird dort der 91-jährige Inhaber des berühmten Hotels Central bestialisch ermordet. Kommissar Dupin, gebürtiger Pariser, in die Bretagne zwangsversetzt - was für einen Pariser so viel ist wie ans Ende der Welt -, wird auf den Fall angesetzt. Gerade hat er angefangen, sich an die Bretonen und ihre Eigenheiten zu gewöhnen; doch nun bekommt er es bei seinen Recherchen mit den kauzigen Einwohnern dieser Region zu tun. Und der Druck seitens der Staatsanwaltschaft wächst, zumal bald eine zweite Leiche gefunden wird. Doch Dupin wäre nicht Dupin, wenn er sich vorschnell den Wind aus den Segeln nehmen ließe. Konzentriert und mit dem ihm eigenen Witz macht er sich an die Aufklärung. Und kommt bald einem geradezu spektakulären Geheimnis auf die Spur. - Das Buch ist der erste Roman des Autors, Sohn einer Rheinländerin und eines Bretonen. Was Wunder also, dass er das bretonische Lokalkolorit so wunderbar nachempfunden hat. Wer die Bretagne kennt, wird allein deswegen schon dieses Buch mit Begeisterung lesen. Und dass Bannalec bei seinem Dupin durchaus kleine Anleihen bei Simenons Maigret genommen hat, allerdings ohne ihn platt zu kopieren, macht den Roman auch für eingefleischte Krimifans zum richtigen Lesefutter. Bannalec hat ohne Frage viel Talent, und man wartet nach der letzten Seite schon auf den nächsten Fall für Kommissar Dupin.

Borro-Rezension: Günter Bielemeier

Laura Kalpakian: Café Eden | Roman mit Rezepten

Eine selbstbewusste Frau trotzt ihrem Schicksal.

Eden wird von ihrer Tante streng im mormonischen Glauben aufgezogen, weil sich ihre vom Leben enttäuschten Eltern nicht um sie kümmern. Sobald wie möglich entflieht sie den strengen Sitten, indem sie sich im Zweiten Weltkrieg einem Armee-Hilfskorps anschließt. In dieser Zeit verliebt sie sich in einen Mann, auf den sie noch Jahre nach ihrer Rückkehr vergeblich wartet. Als Eden jedoch Matt kennenlernt, heiratet sie ihn zum Entsetzen ihrer Tante. Matt ist nämlich nicht nur Katholik, sondern auch ein Traumtänzer und Lebemann, der seine Familie vernachlässigt. Schließlich begeht er angesichts seiner Schulden sogar Selbstmord. Trotz allem gibt Eden nicht auf. Mit einem selbst eröffneten Café hält sie sich und ihre Kinder über Wasser. - Ein Roman über eine starke Frau, der sehr spannend geschrieben ist. Die nur selten motiviert eingefügten zahlreichen Kochrezepte unterbrechen leider unnötig und oft irritierend die sonst gut erzählte Story. Trotz dieser kleinen Schwäche in allen Beständen möglich.

Borro-Rezension: Adelgundis Hovestadt

Gayle Forman: Wenn ich bleibe | Roman

Eine außergewöhnliche Geschichte über die Liebe, über Musik, über Freunde, Familie und das Leben
Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben oder ihrer großen Liebe zur klassischen Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert?
Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht schließlich vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen? Lieben oder sterben?
Gayle Forman arbeitete als Journalistin, u. a. für Cosmopolitan, Seventeen, The Nation und Elle. Ihr erstes Buch schrieb sie über ihre einjährige Weltreise mit ihrem Mann Nick, dem inzwischen weitere preisgekrönte Bücher gefolgt sind. Sie lebt mit ihrer Familie in New York. (Verlagsinformation)

Nicole Steyer: Die Hexe von Nassau | Historischer Roman

Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexen­verfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen. (histocouch.de)

Amelie Fried: Immer ist gerade jetzt | Roman

Manchmal ist die Liebe so stark, dass sie zum Gefängnis wird. So wie bei Freda und ihrer achtzehnjährigen Tochter Josy. Das mysteriöse Verschwinden ihres Vaters fesselt Josy so sehr an die Mutter, dass sie kein eigenes Leben wagt. Als sie endlich Mut fasst und allein in ein fremdes Land geht, gerät sie in den Sog einer großen Liebe - und in höchste Gefahr. “Amelie Fried erzählt einfach ganz großartig.” Alex Dengler in Bild am Sonntag Amelie Fried, geboren 1958, moderierte nach ihrem Studium zahlreiche Fernsehsendungen, darunter “Live aus dem Alabama”, “Live aus der Alten Oper”, “Stern-TV” und “Kinderella”. Von 1998 bis 2009 war sie Gastgeberin der Talkshow “3 nach 9”. Sie wurde mit dem Grimme-Preis, dem Telestar-Förderpreis und dem Bambi ausgezeichnet. Ihre beiden ersten Romane wurden auf Anhieb zu Bestsellern. Für ihre Kinderbücher erhielt sie viele Auszeichnungen, darunter den “Deutschen Jugendliteraturpreis”.  (Verlagsinformation)

Amelie Fried: Eine windige Affäre | Roman

Eine starke Frau, ein ungewöhnlicher Auftrag, eine Liebe auf dem Prüfstand
Die vierzigjährige Bauingenieurin Katja erhält die Chance ihres Lebens: Sie soll einen Windpark in Litauen bauen. Während zu Hause das Kinder-Chaos tobt, kämpft sie gegen korrupte Politiker und gewaltbereite Windkraftgegner. Mit Mut und Raffinesse überwindet sie alle Widerstände doch dann taucht das attraktive Au-pair-Mädchen Sofia auf und will Katja offenbar den Platz an der Seite ihres Mannes streitig machen

Mo Hayder: Verderbnis | Psychothriller

Ein Kindesentführer sorgt im Team von Jack Caffery für größte Anspannung.

Nach einem immer gleichen Schema entführt ein Unbekannter einige Mädchen und terrorisiert danach deren Eltern mit Drohanrufen. Der Täter scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein, was für den eigenbrötlerischen Inspector Jack Caffery die Ermittlungen nicht gerade leichter macht. Mit von der Partie ist auch wieder die Polizeitaucherin Flea Marley. - Nach dem etwas enttäuschenden Vorgänger (“Haut” - in BP nicht besprochen) bietet Mo Hayder hier wieder einen gut lesbaren Thriller an, ohne allerdings an ihre Höchstleistungen vergangener Zeiten heranzureichen. Nach einem etwas zögerlichen Beginn kommt die Handlung - und damit die Spannung - richtig in Gang, wenn auch Thriller-Fans (zu?) schnell auf des Rätsels Lösung kommen werden. Die Übersetzung übernahm Rainer Schmidt - hat er auch den unsäglichen Titel der deutschen Fassung (Orig.: “Gone”) ausgeheckt, der der Stig-Larsson-Trilogie verdächtig nahe kommt? Das hat Mo Hayder nicht verdient. (Übers.: Rainer Schmidt)

Borro-Rezension: Thomas Oberholthaus

Fred Vargas: Die Nacht des Zorns | Kriminalroman

Todesfälle in einem normannischen Dorf, die einem mythischen “wütenden Heer” zugeschrieben werden, geben Kommissar Adamsberg Rätsel auf. In einem normannischen Dorf sterben vier Menschen - die Bewohner glauben, dass alle den Tod verdient haben und dass ein mythisches “wütendes Heer”, so der Originaltitel, sie gerichtet habe. Kommissar Adamsberg und sein Team versuchen, hinter all dem Aberglauben die Wahrheit herauszufinden, was sich aufgrund der verschlossenen und skurrilen Bewohner als kompliziert erweist. Der Fall ist aber nicht der Einzige, der Adamsberg beschäftigt. Ein Großindustrieller ist in Paris in seinem Auto verbrannt worden, ein junger Sündenbock schnell gefunden, dem aber Adamsberg kurz entschlossen zur Flucht verhilft, damit er die wahren Mörder überführen kann. Dann gibt es noch eine misshandelte Taube, um die der Kommissar sich kümmert, und den Fall einer alten Frau, die an Brot erstickt ist - diesen Mord hat Adamsberg schnell geklärt. - Ein typischer Vargas-Krimi mit mythischen, skurrilen und komischen Einlagen und einem unkonventionellen Kommissar, dessen Denken labyrinthisch verworren scheint. Die Einteilung in kurze Kapitel erleichtert die Lektüre. Dieser großartige, anspruchsvolle Krimi genügt höchsten Ansprüchen! (Rezension: Ileana Beckmann)

 

Stefanie Gerstenberger: Oleanderregen | Roman

Valentina ist einunddreißig Jahre alt, Tochter eines Sizilianers und einer Deutschen und hat immer in Deutschland gelebt. Nur ein einziges Mal, als kleines Mädchen, hat sie ihre umfangreiche sizilianische Verwandtschaft kennen gelernt.

Doch dann stirbt ihr Vater überraschend. Und als Valentina seinen letzten Willen findet, erfährt sie, dass der Vater in seiner Heimat beerdigt werden will und dass ihre sizilianische Cousine Irma in Wahrheit ihre Halbschwester ist.

Noch völlig unter Schock und verwirrt reist Valentina nach Sizilien, um mit Irma darüber zu sprechen. Doch als sie dort ankommt, muss sie erfahren, dass Irma nach einer plötzlichen Operation ins Koma gefallen ist.

Während der langen Wartestunden im Krankenhaus lernt Valentina nach und nach ihre laute, zahlreiche und herzliche Verwandtschaft kennen und immer mehr schätzen. Vor allem die gutmütige Angelina hat es Valentina angetan. Und während die beiden Zeit im Krankenhaus verbringen, um in Irmas Nähe zu sein, beginnt Angelina Valentina eine bewegende Geschichte ihrer sizilianischen Familie zu erzählen: von einem Jungen, der ohne Beine geboren wurde, aber dennoch mit unbändiger Kraft, Lebenswillen, Mut und vor allem dank der Liebe und Fürsorge seiner Mutter das Leben gemeistert und Liebe und Glück gefunden hat. Und ausgerechnet dieser „Junge ohne Beine“ wurde im Ort zu einem erfolgreichen Schuster. Und dieser Schuster ist am Ende der Schlüssel zum Geheimnis von Valentinas Vater.

Das Wissen, dass sich „Pinus“ Lebensgeschichte tatsächlich so zugetragen hat, macht diesen Roman so richtig berührend.

(Cathrin Brackmann WDR-Bücher vom 08.05.2012)

 

Petra Durst-Benning: Solang die Welt noch schläft | Roman

Erster Band einer Roman-Trilogie über die Anfänge des Frauen-Radsports in Deutschland.

Berlin, um 1890. Während Jo in der Schmiede ihres Vaters schuften muss, lebt Isabelle in einer Villa in Berlin, wo die Eltern von ihr erwarten, dass sie eines Tages eine gute Partie mit einem Mitglied des preußischen Adels macht. Clara hingegen liebt ihre Arbeit in der Apotheke ihres Vaters, die ihr ihr Ehemann jedoch sofort nach der Hochzeit verbietet. Die drei Freundinnen verbindet von klein auf ihre Liebe zum für Frauen noch verbotenen Radsport. Auf den Rädern von Isabelle und dem ihres Vaters trainieren sie auf dem Privatgrundstück von Isabelles Eltern. Als Jo sich eines Tages unerlaubt eines der Räder ausleiht und einen Unfall hat, schützen weder ihre noch Isabelles Eltern sie vor einer dreijährigen Haftstrafe im Frauengefängnis. Doch nach Jos Entlassung lebt ihre Freundschaft wieder auf, als sie sich in dem neuen Damen-Radsportverein wieder ihrem einstigen Hobby widmen. - Durst-Benning bindet ihre realistisch gezeichneten Protagonistinnen in die Welt der von patriarchalischen Werten geprägten preußischen Sozialstruktur ein, in der sie für ihre Emanzipation kämpfen. Ein spannender Roman, der es an Hintergrundwissen zum Thema nicht mangeln lässt. (Rezension: Adelgundis Hovestadt)

Henning Mankell: Erinnerung an einen schmutzigen Engel | Roman

Anhand weniger historischer Anhaltspunkte erzählt Henning Mankell die überaus ungewöhnliche Lebensgeschichte Hannas, einer schwedischen Aussiedlerin, die als Besitzerin eines der größten Bordelle Mozambiques immer wieder ihre Rolle zwischen weißem Rassismus und schwarzem Alltag verhandeln muss.

Durch Hannas schwierigen Umgang der eigenen Identität in Zeiten des ungehemmten und strukturellen Rassismus, zeigt Mankell, dass schon damals die Figur des "schmutzigen Engels" durchaus präsent war: Die ständige Konfrontation mit der eigenen Rolle und der dadurch entstehende Unwille sich auf eine Rasse oder Position definieren zu lassen.

Mit "Erinnerung an einen schmutzigen Engel" betritt Henning Mankell nicht unbedingt thematisches Neuland. Trotzdem schafft er es, die komplexe Rolle Hannas zwischen zwei Welten glaub- und lebhaft zu schildern. Darüber hinaus gelingt es ihm, das historische Material der Geschichte für eine zeitgenössische Diskussion über Identität und Rollenverteilung zu öffnen. "Erinnerung an einen schmutzigen Engel" ist daher nicht nur ein absolutes Muss für Liebhaber von Henning Mankells sogenannten "Afrika-Romanen", sondern auch für Gegner einfach gestrickter Klischees. (Buchtipp von Radio Bremen vom 8. August 2012)

 

Roger Willemsen: Die Enden der Welt

Sehr persönliche Eindrücke und Schilderungen von entlegenen Gegenden der Welt.



Roger Willemsen findet die Enden der Welt in allen fünf Erdteilen, z.B. auf dem Weg zum Grenzfluss Amu-Darja zwischen Afghanistan und Tadschikistan (“Transoxanien”) oder bei einer von Sehnsucht ausgezehrten jungen Frau in einem Dorf am Ufer des ausgetrockneten Fuciner Sees in den Abruzzen oder am lebensgefährlich befahrenen Prithvi Highway im Himalaja oder natürlich in Patagonien oder Timbuktu oder am Nordpol u.ä., aber auch einmal nur in der Eifel, in Orvieto oder in Gibraltar. Seine 22 anschaulich und spannend geschriebenen Erzählungen sind keine Reiseeindrücke von der üblichen Art, die zum Besuch einer Region einladen wollen, sondern eher sehr persönliche Berichte von bemerkenswerten Begegnungen und außerordentlichen Ereignissen, die manchmal zum Schmunzeln anregen, aber auch das Staunen und gelegentlich sogar das Fürchten lehren können. Der Leser dieser Feuilletons wird nicht immer beruhigt über diese wirren und abenteuerlichen “Enden der Welt” zur Tagesordnung übergehen können, sondern sich manche Gedanken machen müssen über Traumziele wie Bombay, Hongkong, Kinshasa oder Island. - Nicht unbedingt eine zum Reisen einladende Lektüre, aber doch lesenswert. (Rezension: Georg Bergmeier, Rezensent des Sankt Michaelsbundes, München)

Christopher Kloeble: Meistens alles sehr schnell  | Roman

Albert hatte nie eine Mutter – und sein Vater Fred, der in seiner Entwicklung irgendwann stehen geblieben ist, wird von ihm umsorgt. Albert, sein Vater Fred und deren gemeinsame Vergangenheit bilden den Schwerpunkt in dem neuen Roman von Christopher Kloeble: Eine Vater-Sohn-Geschichte, angesiedelt in einem bayerischen Dorf.

Die Hauptperson Albert ist 19 Jahre alt, sein Vater Fred ist in seiner Entwicklung irgendwann stehen geblieben – Fred ist wie ein Kind und Albert kümmert sich um ihn. Er ist sozusagen Vater seines Vaters. Ein schwieriger, aber auch spannungsgeladener Roman-Stoff.



 

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